Haut während der Schwangerschaft
Zu Beginn und im 9‑monatigen Verlauf der Schwangerschaft finden im Organismus der Frau fundamentale Veränderungen statt. Dabei laufen hormonelle, immunologische und viele andere Prozesse im Körper ab, die auch für das komplexe Hautorgan nicht ohne Auswirkungen bleiben. Damit kann es an der Haut und auch den Schleimhäuten – abhängig vom individuellen Hautbefund der einzelnen Frau und natürlich im Zusammenhang mit bereits vorhandenen hautgesundheitlichen Vorbelastungen – zu vielschichtigen Veränderungen kommen. Sie reichen von rein ästhetisch störenden Hautveränderungen während der Schwangerschaft bis hin zu gravierenden Hauterkrankungen, die in der Zeit bis zur Entbindung und oft noch danach ausgesprochen lästig sind; dies sowohl unter physischen wie selbstverständlich auch unter psychischen Aspekten.
Es gibt unterschiedliche Facetten beim Thema Haut & Schwangerschaft:
- Veränderung von Haut und Schleimhaut
- Veränderung an Haaren, Muttermalen und Leberflecken
- Auftreten neuer Hautleiden
- Dermatosen
Haut & Schwangerschaft – ein Thema mit vielen Facetten
Nach der Empfängnis beginnt der weibliche Körper, sich mit zahlreichen Umstellungen auf die neuen hormonellen, immunologischen und körperlichen Herausforderungen auszurichten. Die Folgen für Haut und Schleimhäute sind tief greifend. In ihrer Bandbreite können sie sehr weit gefächert sein.
In der Zeitschrift ELTERN (09/2019) zeigt Frau Dr. von Bayern verschiedene Veränderungen in der Schwangerschaft auf und es geht um die Frage vieler Frauen: “Geht das wieder weg?” — Schnelle Hilfe zum Thema Hautprobleme in der Schwangerschaft.
Haut und Schleimhaut der schwangeren Frau stellen sich physiologisch um
Durch die vermehrte Produktion von Östrogenen, Progesteron und melanozytenstimulierendem Hormon kommt es während der Schwangerschaft zum Auftreten von braunen Flecken (Hyperpigmentierungen), die entweder an bestimmten Stellen, in Form eines Melasmas gravidarums oder über den Körper verbreitet unter Betonung der Brustwarzen und am Genitale auftreten können.
Mit dem Wachstum des Fötus sowie der hormonell bedingten Veränderung des Bindegewebes ist unweigerlich die Dehnung der Haut verbunden, was zu Dehnungsstreifen, den sogenannten Striae distensae führen kann. Diese können an Bauch, Brust und Oberschenkeln auftreten und werden von den Patientinnen oft als kosmetisch sehr störend empfunden. Sie können zum Beispiel mit Plasma entfernt werden.
Typische Veränderungen im Zuge der fortschreitenden Schwangerschaft sind außerdem Belastungen und Instabilitäten im Gefäßsystem, aus denen sich Gefäßerweiterungen in Form von Spider Naevi, erweiterten Gefäßen (Teleangiektasien), Besenreisern, Krampfadern (Varizen) und Hämorrhoiden bilden können.
Veränderungen an Haaren, Muttermalen und Leberflecken
Während der Schwangerschaft kommt es zur Verlängerung der Anagenphase des Haarzyklus was zu einer sogenannten Hypertrichose, einer vermehrten Behaarung führt. Die meisten Patientinnen nehmen diese Veränderung als positiv war, weil das Kopfhaar während der Schwangerschaft deutlich fülliger wird. Nach der Entbindung kommt es dann zu vermehrtem Haarausfall, dem postpartalem Effluvium, der 6–12 Monate andauern kann.
Wesentliche Hautmerkmale wie Muttermale und Leberflecken können sich im Laufe der Schwangerschaftsmonate ebenfalls ändern. Sie können dunkler und größer werden und eine unregelmäßige Begrenzung aufweisen. Auch die Anzahl der Muttermale kann mehr werden. Das sind Veränderungen, denen ich mich in meiner Praxis mit den innovativen und präzisen Methoden des modernen Haut-Screenings ebenfalls aufmerksam widme.
Vorhandene Hautleiden können intensiver werden – und neue Hautleiden entstehen
An allgemeinen und weit verbreiteten Hautkrankheiten wie Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis, Rosazea und perioraler Dermatitis können schwangere Frauen ebenso leiden wie Frauen, die nicht schwanger sind. Oft ist eine solche Dermatose also schon lange vor dem Start der Schwangerschaft vorhanden und kann dann entweder vorübergehend besser oder auch schlechter werden. Auf der anderen Seite können sich während der Schwangerschaft Hauterkrankungen auch neu manifestieren, die vorher nicht bekannt waren. Besondere Herausforderung ist dabei häufig, dass viele Medikamente in der Schwangerschaft nicht zugelassen sind.
Dermatosen während der Schwangerschaft
Als letzten, sehr wichtigen Punkt möchte ich Hauterkrankungen erwähnen, die ausschließlich im Lauf der Schwangerschaft und/oder direkt nach der Geburt vorkommen. Dabei handelt es sich um eine vergleichsweise kleine Gruppe von Erkrankungen, die wir in der Hautheilkunde unter dem Überbegriff der „schwangerschaftsspezifischen Dermatosen“ zusammenfassen.
Allen gemeinsam ist ein starker Juckreiz. Während einige dieser Erkrankungen aufgrund des Juckreizes lediglich unangenehm für die Mutter sind, bergen andere ein potentielles Risiko für das Kind. Die frühzeitige Diagnose und Therapie ist daher unerlässlich.
Wir sind für Frauen in allen Phasen ihrer Schwangerschaft da!
Bitte sprechen Sie mich in meiner Sprechstunde individuell an. Ich bin gerne für Sie da – und das ganz unabhängig von der Frage, ob Ihre Schwangerschaft gerade eben erst begann oder ob Sie vielleicht schon im 2. oder 3. Schwangerschaftstrimester sind.
Gerne können Sie sich bei Fragen jederzeit in unserer Praxis unter 089/9300 3535 melden oder Sie vereinbaren gleich online Ihren Termin!