Aktinische Keratosen
Hier ist Vorsicht geboten, da daraus ein bösartiger Hautkrebs entstehen kann
Als Dermatologin, die sich schon seit Jahren mit besonderer Kompetenz und Spezialisierung auf das wichtige Thema Hautkrebs konzentriert, schenke ich den sogenannten Aktinischen Keratosen viel Aufmerksamkeit. Mit dem Fachbegriff Aktinische Keratose beschreiben wir in der Medizin eine Hautveränderung, die in einen bösartigen Hautkrebs übergehen kann. Aktinische Keratosen sind Präkanzerosen, also Hautkrebsvorstufen, die mit größter ärztlicher Umsicht diagnostiziert und behandelt werden müssen.
- Effekt von Sonneneinstrahlung
- Symptome bei aktinischer Keratose
- Therapiemöglichkeiten
- Hilfe durch Tageslicht
Starke Sonneneinstrahlung begünstigt Aktinische Keratosen
Aktinische Keratosen, manchmal auch solare Keratosen genannt, entstehen überdurchschnittlich häufig bei Menschen jenseits des 45. Lebensjahres, die eine eher helle und gering pigmentierte Haut haben und schnell einen Sonnenbrand bekommen. Statistische Auswertungen zeigen ein deutliches Überwiegen solcher Veränderungen bei Personen in Berufsgruppen, die sehr viel in der Sonne sind. Dazu zählen vor allem Landwirte und Seeleute. Vorrangig betroffen sind aber auch Menschen, die am heimischen See oder auf Urlaubsreisen gerne und ausführlich sonnenbaden. Aber auch Personen, die Freizeitaktivitäten im Freien nachgehen wie Wandern, Bergsteigen, Golfen, Segeln oder Surfen sind deutlich häufiger betroffen. Stirn und Kopfhaut, Glatze, Nasenrücken, Ohren, Wangen, Unterlippe, Handrücken und Unterarme stellen die besonders gefährdeten Körperzonen für diese Hauterkrankung dar.
Als besonders kritisch wurde die UV-B-Strahlung identifiziert
Speziell die im natürlichen Sonnenlicht enthaltenen UV-B-Strahlen sind laut medizinischer Forschung für das Entstehen einer Aktinischen Keratose verantwortlich. Man nimmt an, dass die regelmäßige und über längere Zeiträume andauernde Bestrahlung der Haut mit solarem Ultraviolettlicht zu Veränderungen des genetischen Materials in den Hautzellen führt. So entstehen nach einer bestimmten Zeit neue Zellformen, die für die menschliche Haut eher untypisch sind. Sie lassen in der Struktur der Haut Verhornungsstörungen entstehen. Und wenn in einem solchen Fall ausgehend von der gründlichen diagnostischen Einschätzung nicht umsichtig therapiert wird, kann daraus ein spinozelluläres Karzinom entstehen. Für diese Form der krebsartigen Hautveränderung, die man als Weißen Hautkrebs bezeichnet, werden oft analoge Begriffe wie Spinaliom oder Plattenepithelkarzinom verwendet.
Wie machen sich aktinische Keratosen bemerkbar?
Sie treten vor allem an sonnenexponierten Arealen wie Gesicht, Lippen, Ohren, Kopfhaut, Unterarmen und Handrücken auf und imponieren als hautfarbene, bräunliche oder rötliche raue oder schuppende Flecken. Oft lassen sich aktinische Keratosen mehr tasten als sehen.
Welche Therapiemethoden bieten sich gegen eine Aktinische Keratose an?
Obwohl Aktinische Keratosen in der Regel langsam verlaufen und es von Fall zu Fall mehrere Jahrzehnte bis zu einer bösartigen Veränderung dauern kann, muss bei einem klaren diagnostischen Befund schnell und umsichtig behandelt werden. Abhängig davon, welche Bereiche wie stark betroffen sind, kann ich Ihnen unterschiedliche Therapieformen empfehlen. Das Spektrum reicht von der Entfernung einzelner Hautveränderungen mit Laser oder dem Skalpell bis zum Einsatz von Kälte oder einem örtlichen Zytostatikum. Sehr häufig liegt jedoch eine sogenannte Feldkanzerisierung vor. Dies bedeutet, dass mehrere Aktinische Keratosen auf einer Fläche (z. B. Dekolleté oder Glatze) in unterschiedlichen Reifestadien vorliegen. Hier hat sich vor allem die Photodynamische Therapie (PDT) besonders bewährt.
Eine flächig wirksame (feldgerichtete) Therapie hat den Vorteil, dass neben den sichtbaren aktinischen Keratosen auch sehr frühe, noch unsichtbare Veränderungen mit erfasst werden. Damit wirkt dieses Verfahren nachhaltiger.
Hilfe durch Tageslicht
Neben der chirurgischen Entfernung und der nicht ganz schmerzfreien Bestrahlung mit Rotlicht, kann die Photodynamische Therapie (PDT) auch mittels Tageslicht durchgeführt werden. In Form einer Creme wird der Photosensibilisator (5‑Aminolävulinsäure) zunächst auf das zu behandelnde Areal aufgetragen. Dieser Wirkstoff wird weitaus stärker in die veränderten Zellen als in die Zellen der gesunden Haut aufgenommen. Vor allem in den Krebszellen wird der Wirkstoff zu Substanzen verstoffwechselt, die die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Licht erhöhen. In Verbindung mit dem Tageslicht werden diese Stoffwechselprodukte aktiviert. Es entstehen hoch reaktive Sauerstoff-Verbindungen, welche die Krebszellen abtöten. Nach der Behandlung kommt es für einige Tage zur Krustenbildung.
Als besonders effektiv hat sich die Photodynamische Therapie mit vorhergehender Fraxel-Lasertherapie erwiesen. Da der Laser der Haut kleinste Verletzungen zufügt, kann die Creme noch besser einwirken und tiefere Hautschichten erreichen, um auch hier die Tumorzellen zu zerstören.
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