Arzneimittelnebenwirkungen unter der Therapie mit EGFR-Inhibitoren
- Krebsbehandlung nach neuester Wissenschaft
- Nebenwirkungen
- Hautärztliche Begleitung vor Beginn der Krebstherapie
Arzneimittel verursachen häufig Nebenwirkungen an der Haut, insbesondere auch neuartige Antikörper, die immer häufiger in der Krebstherapie eingesetzt werden. Da die Hautnebenwirkungen häufig mit dem Ansprechen auf die Therapie einhergehen, ist die dermatologische Begleitbehandlung umso wichtiger.
Mit dem Thema dieser Seite möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine weitere wichtige Spezialisierung meiner Arbeit als Fachärztin für Dermatologie lenken. Während meiner Tätigkeit im Klinikum Großhadern konzentrierte ich mich auf die hautärztliche Begleittherapie für Menschen, die eine gezielte medikamentöse Tumorbehandlung mittels Antikörper erhielten.
Die Krebsbehandlung mit EGFR-Inhibitoren folgt neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
Einen enormen Fortschritt für viele Krebspatienten markieren neuartige Antikörper, den sogenannten EGFR-Inhibitoren. Die Abkürzung EGFR entspricht dem englischen Begriff Epidermal Growth Factor Receptor. Im deutschen Sprachraum ist dafür das Wort EGF-Rezeptor gebräuchlich.
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich beim EGF-Rezeptor um ein bestimmtes Eiweiß, das in der Membran aller menschlichen Zellarten vorkommt. In der Benennung dieses Proteins ist seine wichtigste Funktion umschrieben: Es dient vor allem der Stimulation des Zellwachstums.
In der Krebsforschung ist der Nachweis gelungen, dass dieses Protein in den Zellen bestimmter Tumoren besonders intensiv sowie vor allem auch in mutierter Form vorhanden ist. Als unmittelbare Folge regt dieses Eiweiß Tumorzellen stark und unkontrolliert zum Wachstum und zur Vermehrung an. Außerdem senkt das Protein die Sensitivität des Tumors für eine Chemotherapie oder Bestrahlung. Um diese für den Patienten sehr ungünstige Entwicklung zu unterdrücken, entstanden innovative Krebspräparate, die mit EGFR-Inhibitoren arbeiten. Sie sorgen für die Hemmung und Blockade des EGF-Rezeptors in den Zellmembranen. Damit kann das Wachstum des Krebstumors gebremst und unterbunden werden.
Gezielt gegen Krebs – aber nicht ohne Nebenwirkungen an der Haut
So vorteilhaft die neuartige Tumorbehandlung mit EGFR-Inhibitoren für den einzelnen Krebspatienten ist: Ihre Anwendung führt zu vielfältigen Nebenwirkungen speziell an der Haut. So kann es an der Haut zu akneartigen Hautausschlägen, den sogenannten akneiformen Exanthemen kommen. Beispiele für weitere Nebenwirkungen sind trockene Haut mit Sebostase und Xerose sowie Ekzeme, Nagelbettentzündungen und Veränderungen an der Mundschleimhaut. Meist treten diese spezifischen Hauterkrankungen parallel zum Wirksamwerden der Tumortherapie auf.
Hautärztliche Begleitung vor Beginn der Krebstherapie
Ich bin als spezialisierte Hautärztin mit diesem therapeutischen Schwerpunkt an Ihrer Seite, um Sie bereits im Vorfeld aufzuklären, zu beraten und zu begleiten. Denn da das Auftreten von Hautveränderungen im Verlauf einer solchen Therapie absehbar ist, empfiehlt es sich, schon vor Behandlungsbeginn mit prophylaktischen Maßnahmen wie der Hautpflege, Hautdesinfektion und Hautstärkung zu beginnen. Diese vorbereitenden Schritte und die dermatologische Begleittherapie sind sogar besonders wichtig, damit die Tumortherapie mit EGFR-Inhibitoren nicht unterbrochen oder abgesetzt werden muss, sondern wie geplant ablaufen kann.
Gerne können Sie sich bei Fragen jederzeit in unserer Praxis unter 089/9300 3535 melden oder Sie vereinbaren gleich online Ihren Termin!